Aus dem Tagebuch des Magiers Rodrik Bannwäldner
Auf der Straße fanden wir einen Stadtgardisten der
verstört seine Hellebarde hinter sich herzog. Er rief etwas
von einem Monster im Apfelhain und rannte weiter. Endlich passierte
hier mal etwas Spannendes. Wir rüsteten uns und eilten zum
Apfelhain.
Eine Gestalt grabschte an den Äpfeln herum. Eindeutig
magisch… Dämon…
Mächtig… Das mit den Äpfeln kam mir
bekannt vor. War da nicht bei der Belagerung von Greifenfurt so etwas
berichtet worden? Dann erinnerte ich mich. Verdammt! Das war ein Eugalp.
Ein hoher Diener Mishakaras, eventuell sogar ein freier und
unabhängiger Dämon.
Das wichtigste, dass man als Dämonenbeschwörer lernte
was man be- oder entschwören konnte… und vor allem
was nicht.
Die Aura des Dämons zerfaserte an den Rändern, der
Apfelhain schien sich zu wehren und ihn zu schwächen. Aber der
war trotzdem außerhalb meiner Liga. Wir würden uns
am besten vorsichtig zurückziehen.
Rodrigo hatte sich von der anderen Seite angeschlichen.
Unfähig ihn zu warnen, mussten wir zusehen, wie er mit einem
Armbrustbolzen auf den Dämon schoss und dann davonrannte.
Ich informierte die anderen womit wir es zu tun hatten und der
Hauptmann befahl den Rückzug. Er blieb zurück um den
Hain im Auge zu behalten. Wir anderen eilten zum Tempel der Peraine.
Der Haupttempel war hell erleuchtet. Irgendeine Veranstaltung war
gerade im Gange. Vermutlich ein Backwettbewerb.
Rodrigo faselte seine Geschichte herunter.
Man informierte uns, dass dies die Versammlung der Immenritter war.
Eine wichtige Veranstaltung.
Auch meine Erinnerung an die Ereignisse in Greifenfurt, brachte kein
besseres Ergebnis.
Erst als der Medikus für uns das Wort ergriff, kam Bewegung in
die alten Geweihten.
Eine Dame zog ihr schwarz-gelbes Prachtgewand aus und zeigte das Kleid
einer Perainegeweihten und einen Magierstab. Man reichte ihr irgendein
Zeug.
Ein anderer murmelte etwas über Stadtwache und eilte davon.
Jemand sollte sie vor dem Dämon verteidigen, während
sie den Exorzismus durchführte.
Sie bot uns eine Paste der Herrin Peraine an. Wir sollten uns nach dem
auftragen Perainegefällig verhalten. Im Kampf gegen einen
Dämon sicher kein Problem.
Wir schlichen uns mit der Geweihten in die Nähe des
Dämons. Unterwegs wirkte ich einen
vergrößerten Gardianum.
An der vorherigen Lichtung standen jetzt aber zwei Apfelbäume,
die vorhin noch nicht dort waren.
Insgesamt war ein Ring von 8 faulig riechenden Bäumen
erschienen. Pflanzen-Daimoniden.
Ich informierte die Geweihte, dass ich ein Magier inkognito war. Dann
wirkte ich einen Dämonenbann. Irgendwie war ich durcheinander
und wirkte ihn gegen die Domäne Lolgramoths… Wie
dumm.
Noch während ich auf einen Baum einen Dämonenbann
wirken konnte, legte Rodrigo mit seiner Armbrust los. Dieser Narr
begann den Kampf, bevor ich meine Zauber beenden konnte.
Nun leuchtete der Boden auf und glitschige Myzeltentakel glitten auf
uns zu. Auch die Bäume setzten sich in Bewegung.
Ich zog den unterarmlangen Magierstab aus seinem Rückenhalfter
und deaktivierte den Halbierungszauber und aktivierte den
Verdopplungszauber. Nun auf normale Stablänge angewachsen
rammte ich ihn in den Boden und aktivierte aus dem Stabspeicher einen
Dämonenbann in der Zonenvariante. Tentakel begannen zu rauchen
und die Äste der Bäume legten sich zurück,
als würden sie sich gegen einen mächtigen Wind
bewegen.
Der Gardianum Dämonenschild umgab mich mit 7 Schritt und die
Zone mit 14 Schritt Radius. Ich fühlte mich sicher.
Helmbrecht und Murtakh schlugen auf die Bäume ein. Einer fiel
unter einem einzigen Hieb des Trollzackers in Splittern zu Boden.
Schleimiger Bodenbelag bohrte sich durch den Dämonenbann und
dann zu meiner Überraschung auch durch den Gardianum. Der
Dämon steuerte all diese Phänomene und war
offensichtlich äußerst mächtig!
Noch konnten wir dem Angriff ausweichen, doch wie lange noch?
Die Bäume schlugen wild zurück. Ich wirkte einen
Axxeleratus aus dem Stabspeicher auf Murtakh. Er wirbelte etwas
überrascht herum, gewöhnte sich aber schnell an die
erhöhte Geschwindigkeit.
Helmbrecht nahm derweil Schaden durch einen Asthieb. Die Wunde
leuchtete in krankem Licht und kurz darauf schien Schaden den die
Bäume nahmen teilweise auf Helmbrecht übertragen zu
werden. Eine Art dämonischer Leidensbund. Wie übel.
In der linken den Stab und in der rechten das Bannschwert, stand ich
hinter der Geweihten und deckte ihr den Rücken.
Vier der Bäume zogen sich zu dem Dämon
zurück.
Niam, ich und die Geweihte verließen meine
Dämonenbannzone und näherten uns dem Dämon.
Pilziges Leuchten zog sich über die Wunde auf Helmbrechts
Brust. Nachdem der Baum zerstört wurde der ihn verletzt hatte,
verblasste das Leuchten aber bald.
Bäume splitterten laut unter Murtakhs Axthieben. Doch dann
fielen zwei der Bäume neben dem Dämon und die bei uns
blieben unverletzt.
Helmbrecht rammte sein Schwert in das Astgesicht eines Baumes, doch den
Schaden nahm einer der anderen Bäume.
Die Geweihte begann mit ihrem sakralen Exorzismus und hielt ihr
Honiggefäß als Fokus hoch. Die Bäume zogen
auf uns zu. Helmbrecht stellte sich ihnen entgegen.
Die Geweihte warf ihren Honigtopf und der Dämon verschwand.
Alles dämonische verschwand mit ihm.
Ich eilte zu Helmbrecht und wirkte einen Balsam aus dem Stabspeicher,
denn er sah schon recht verletzt aus.
Niam fand noch ein eigentümliches Tonfigürchen. Eine
Kapuzengestalt, verziert mit Schriftzeichen und Federn.
Ein Pärchen wurde noch im Park gefunden, das einen Apfel
zusammen verspeisen wollte und dann von einem Fluch niedergestreckt
wurde.
Rodrigo sollte am nächsten Tag mit seiner Wunde noch bei der
Geweihten vorsprechen.
Helmbrecht zog sich zu einem Heilritual mit der Geweihten in deren
Schlafgemach zurück. Musste wohl eine der Liturgien sein, die
eher aus der Rahja Kirche stammte.