Aus dem Tagebuch des Magiers Rodrik Bannwäldner

Nachdem wir im Peraine Tempel Bericht erstattet hatten, gingen wir erstmal zu unserer Herberge.

Das Ganze hatte uns zumindest eines eingebracht, wir kannten nun sämtliche Immenritter.

Wir diskutierten darüber wer wohl nun wirklich der Steinewerfer vom Dach war. Die Tobrier waren es wohl nicht. Raun vermutete anhand der nackten Fußabdrücke auf dem Dach, dass es vielleicht ein Druide mit Nebelleib gewesen sein könnte. Er selbst beherrschte diesen Zauber nicht, der gehörte eher zu den Wald und Wiesendruiden, während er eher den Stadtdruiden angehörte.

Niam holte nun die kleine Statue heraus und zeigte sie dem Druiden. Er konnte allerdings nicht viel damit anfangen. Die Zeichen kannte er größtenteils nicht.

Murtakh konnte sich erinnern derartige Symbole schon mal am Zelt eines Ork-Schamanen gesehen zu haben.

Ich zerbrach mir den Kopf nach dem Motiv einen Eugalp in eine Stadt zu rufen. Mir fiel nichts ein.
Und hatte der Beschwörer den Dämon außerhalb beschworen und mit der Statue an seinen Zielort gebracht oder hatte er ihn im Hain beschworen und danach den Fokus verloren.

Als wir durch die Stadt wandern um nochmal den Apfelhain zu untersuchen, konnten wir in letzter Sekunde einer Kutsche ausweichen, die völlig irre durch die Stadt jagte. Belrik der Hund war nicht schnell genug und wurde zerquetscht.

Helmbrecht erspähte eine Nebelgestalt auf dem Dach. Sofort nahmen wir die Verfolgung auf.

Niam kletterte aufs Dach hoch. Wir rasten durch die Gassen.

Während wir wild in alle Richtungen zerstoben, schaffte Niam es uns wieder um das Ziel zu sammeln. Die Wolke trieb auf den östlichen Stadtrand zu. Dort gab es auch ein Tor, wir würden ihm also folgen können.

Nachdem wir ihn alle aus dem Auge verloren hatten, dachten wir schon, er wäre entkommen. Doch dann erspähte ihn Raun und die Jagd ging weiter.

Helmbrecht und Niam fühlten sich nähernde Gefahr.

Mit Knirschen und Prasseln wackelt einer der Bäume und ließ alle Blätter fallen. Dann wankte er auf uns zu. Eine 10 Schritt hohe Steineiche!

Niam umging ihn und beobachtete, dass sich das Gebüsch in niedriger Höhe bewegte. Der Verfolgte war recht klein. Kleiner als selbst ein Goblin.

Helmbrecht zog die Steineiche auf sich, während wir weiter die Verfolgung aufnahmen.

Da lag ein Wolfsfell am Boden. Mein Golemkäfer schwirrte darum herum.
Das Fell war alt und schranzig. Nicht das Fell von Bannuk, wie mir schien.
Magisch und verlor seine Aura. Ein Einmal-Artefakt. Der hatte sich wohl in einen Wolf verwandelt.
Niam fand Wolfsspuren. Dazu eine Hanf-Schnur und einen Lederbeutel.

Rodrigo konnte der Spur überraschenderweise am schnellsten folgen.

Helmbrecht warf mit Eicheln nach dem Baum und zog ihn weiter hinter sich her bis zu einem Holzfällerlager. Mit den Baumfällern zusammen besiegte er ihn ohne Probleme.

Nachdem meine Gefährten keine Einwände hatten, beschwor ich Gotongi, das fliegende Auge, den niederen Diener Amazeroths.

Eine halbe Stunde verfolgten wir die Spur. Dann hielt der Gotongi an. Tief im Wald. Hier war nur eine Felswand mit einem alten Felssturz. Verwittert und vermoost.
Alte Runen mit astraler druidischer Signatur. Ein doppelt mannshohes Tor schien hier zu sein. Verbunden mit komplexen Auslösern. Komplett elementare Signatur. Keine limbischen Signaturen.

Raun untersuchte die Runen. Zwergenrunen waren darunter. Aber alles sehr alt. Elementar Humus.
Gotongi berichtete von einer Kraftlinie Richtung Osten in Richtung der Berge. Ich sandte den Dämon hinterher, aber er kehrte nicht zurück.

Niam holte den Beutel heraus, den sie gefunden hatte. In dem Beutel fanden wir zwanzig oder dreißig Bündel unterschiedlicher Haare und einen würfelgroßen Rubin.
Ein paar Haare könnten  der Analyse nach einem Magiediletanten gehören der über Zauberhaar verfügte.
Relativ gepflegte Haare waren dabei.

Eines könnte die kleine Bekka sein, ein Straßenmädchen. Die hatte mal eine seltsame Aura. Der Golemkäfer konnte nichts mit ihr anfangen. Ein Odem brachte kein sinnvolles Ergebnis. Ein blinkender Regenbogen. Vermutlich eine Feenblütige.

Ich untersuchte den Bruder. Ähnlich, aber schwächer. Und irgendwie astral übellaunig. Seine Aura schien nach dem Odem zu schnappen.

Wir überlegten… Wer schadete einem Kind? Auch der Apfelhain war ein Treffpunkt für Kinder und junge Pärchen.

Wir fragten nach dem örtlichen Tsa-Geweihten. Der lange Haagen, der örtliche Tsageweihte war immer beim Apfelhain zu finden.
Der Kerl war leicht zu finden, verwirrend und vermutlich schwer bekifft. Er spielte das mohische „Kumbaya, meine Tsa“ leise auf der Laute für ein paar Kinder.
„Fühlt euch frei mich anders zu nennen, aber eigentlich bin ich der lange Haagen.“

Er hatte eine tragische Geschichte über einen Armen und die „Prinzessin“ der Familie ui Kerwin. Fast zwei Schritt, breit gebaut. Scharfe Hakennase. Sie nannte ihn einen Ork. War wohl ein Halb- oder Viertelork.
Sie war sehr rassistisch.
Er hatte eine Puppe von seinem Großvater und einen Wolfsfellmantel.
Sein Name war Ormagh ui Scellin.
Es hieß er habe die Prinzessin dann verflucht. Danach wurde er aus der Stadt gejagt.
Das Ganze war etwas 30 Jahre her. Aber wieso schlug er erst jetzt zu? Und wieso überhaupt noch? Wer war denn so nachtragend?

Wir mussten mehr nachforschen. Das alles gab noch keinen Sinn.