Aus dem Tagebuch des Magiers Rodrik Bannwäldner
Wir befragten den alten Vorsteher des Peraine-Tempels Ehrenfried
Perainelob.
Er erinnerte sich an die Geschichte mit dem Ork und der
Handelsprinzessin. Sie muss sehr krank gewesen sein, da der damalige
Tempelvorsteher das große Tsa Siegel an der Tür
anbrachte. Das macht man ja nicht für eine Grippe.
Er warf dann nach kurzer Diskussion die Statue in eine Feuerschale. Sie
verbrannte unspektakulär.
Der Rauch bildete nur kurz die Gestalt eines Dämons der nach
dem Geweihten griff. Aber das bekam er gar nicht mit. Durch
einen Flügelschlag des Tempelsstorches wurde der
Dämon jedoch gebannt.
Danach suchten wir den Medikus ui Scellin auf. Er reagierte nicht auf
unser Klopfen. Dann kam jedoch der Schüler des Alchemisten mit
einer Lieferung. Als er diese entgegen nahm, drängten wir uns
mit rein.
Der Medikus hatte eine notdürftig verbundene gebrochene Nase.
Angeblich ein Unfall beim Bücher einräumen. Raun bot
seine Hilfe beim geraderichten an.
Wir durchsuchten in aller Freundlichkeit sehr hilfsbereit seine Wohnung.
Nach einigen Drohungen gab er zu, dass Ormagh sein Großonkel
war. Dann begleitete er uns in sein Wohnzimmer nach oben. Er wollte den
gerade gelieferten Trank trinken. Angeblich ein Heiltrank. Eine
oberflächliche Analyse bestätigte dies.
Ormagh war vor einigen Tagen aufgetaucht und hatte sich als
Familienmitglied ausgewiesen. Er hatte später ein paar
Kräuter geschnorrt: Belmart und Gulmond.
Das könnte für Ausdauer und
Stärketränke geeignet sein.
Nachdem wir kein Regal finden konnten, an dem er sich ja angeblich
verletzt hatte, wurde Helmbrecht echt sauer. Da gab er dann doch zu,
dass Ormagh vorhin bei ihm war. Er hatte sich geweigert mehr Zutaten zu
liefern und dafür eine aufs Maul bekommen.
Der Medikus sollte ihm die Zutaten zum Holzfällerlager
liefern. Da gäbe es nur drei besoffene Holzfäller.
Wir bekamen noch die Einkaufsliste: Alraune, irgendein Schilf oder
Kairan, Zaubertrank, ein Apfel aus dem Apfelhain… und die
Wegbeschreibung zum nächsten Friseur.
Wir diskutierten dann noch lange und holte weitere Informationen
herein.
Es war dann bald klar, dass die Geschichte mit dem
„Ork“ und der Prinzessin stimmte.
Wir würden daher das Paket zum Holzfällerlager
liefern und ihn schnappen. Helmbrecht wollte ihn lebend haben. Ich sah
da nicht so wirklich einen Grund für.
Der Ritter Beomyr ui Koilbaragh hatte Ormagh schon gesehen. Er hatte
nichts erzählt, da die Geschichte ja so lange her war. Er
hatte den Mann damals sicher aus der Stadt geleitet, als man ihn
lynchen wollte.
Da niemand etwas Neues erzählte, driftete ich geistig etwas
ab. Aus unerfindlichen Gründen besuchten wir dann noch die
adelige Perainodora Eloidh ui Kerrwin.
Die uns sogar eine Audienz gewährte. Vermutlich wegen unserem
Ritter.
Im Gespräch fand ich heraus, dass sie die Prinzessin aus der
Geschichte war. Sie war Ormaghs Einladung in den Apfelhain gefolgt, um
ihn dann bloßzustellen und auszulachen.
Er hatte sie angegrabscht, sie hatte ihm eine gescheuert.
Er hatte ihre Hand mit einem Fluch belegt, der sie verkrüppelt
hatte.
Typisches Albernisches Drama. So liefen hier die Theatergeschichten
doch auch immer ab.
Wir sollten dann auf dem Weg noch im Bordell vorbeigehen…
und dort Magier Illmenblick abholen. Ober er gesund war oder nicht, er
sollte die Adelige beschützen. Krank oder nicht, wie sie
betonte.
Ihre anderen Diener waren die uns schon bekannten Schläger der
Honigbienen. Vermutlich war sie die Bienenkönigin.
Als Helmbrecht ihr dann noch erzählte, dass die Skaldirsdottir
im Gefängnis saß, war sie erstaunt. Sie versprach
sich darum zu kümmern.
Sie meinte scherzhaft, wir sollten dann bei der Gelegenheit gleich noch
den Mörder von Bannuk finden. Wir sagten da nichts dazu.
Wir hatten einen Plan.
Wir würden einen Weidenkorb beim Holzfällerlager
vorbeibringen. Darin würde Cerastes, mein Stab-Golem lauern um
den Druiden zu beißen. Mal sehen ob das klappt.