Aus dem Tagebuch des Magiers Rodrik Bannwäldner
Wir gingen abends zum Abendessen. Unterwegs sahen wir uns im Rittersaal
die aufgehängten Wappen an. Größtenteils
alter und einflussreicher örtlicher Adel. Warum trafen die
sich hier, am Arsch Deres?
Helmbrecht bekam einen Lehnstuhl, wir einfache Holzstühle. Mir
egal. Das Essen war deftige Hausmannskost. Dazu noch Wildschwein!
Ich trug meine einfache Magierobe, da wir sowieso enttarnt waren.
Helmbrecht trug sein Schwert, was wohl bei seinem Stand erlaubt war.
Zwei der Anwesenden schienen mir Magier zu sein. Alles aß aus
den gleichen Schüsseln und Krügen. Ich suchte daher
nicht sonderlich angestrengt nach Gift. Also nicht mehr als sonst.
Helmbrecht unterhielt sich mit den Idioten über deren seltsame
Ansichten. Sie hielten einige der herschenden Adeligen für
„unwürdig“. Und sie selbst waren
natürlich viel besser geeignet.
Ich erzählte von der Dritten Dämonenschlacht, wobei
ich meine eigenen Taten eher vage darstellte.
Eine alte knarzige Gestalt unterbrach mich als eitel. Frechheit. Er war
natürlich ein Born der Bescheidenheit. Deswegen trug er auch
das Gewand der „Säulen des Lichts“. Der
Leibwache der Priesterkaiser. Sozusagen der Bannstrahl Plus. Die hatten
selbst andere Geweihte verbrannt. Ich war besonders höflich,
denn das ärgert Praioten immer maßlos.
Er ging dann um ein Gebet zu sprechen. Rodrigo folgte ihn. Da der Alte
einen Gefangenen erwähnte, horchte er ihn sehr unsubtil aus.
Der Gefangene, dessen Name so Praiosgefällig ist, dass er
einen Frevel darstellt, glaubt, dass der Orden ketzerisch sei. Deswegen
wurde er eingesperrt.
Wenigstens bekamen wir den Namen des Alten: Praiolex vom
Weißen Turm, früher Magister Alberich
Der Gefangene hieß… Aurich Secundus Valeran Edler
von Erken zu Eyrenhag.
Ich studierte derweil die Magier: Eine aus der Akademie von Licht und
Dunkelheit zu Nostria, der nutzlosesten Akademie Deres. Einer von der
Magischen Rüstung zu Gareth, der dritte von der Schwert und
Stab. Zwei Akademien, die so schlecht zaubern konnten, dass sie es
vorzogen mit Waffen zu kämpfen.
Raun unterhielt sich mit Iodmera Luxperpetua von
Ginselböck-Eberlingen und verführte sie dann in der
Küche. Anschließend nahm er sie mit in die
Folterkammer, und ließ sie nach einem bisschen Auspeitschen
mit einem Sack über den Kopf angekettet zurück.