Aus dem Tagebuch des Rodrik Bannwäldner

Es war tief in der Nacht. Die Gesänge aus der Burg drangen immer noch aus den Fenstern.

Wir planten:
Es gab 3-4 Wachen die wir unterwegs sehen konnten.
Unten vor der Gefangenenzelle standen 2 Wachen.
Ich und Niam schlichen zur Kammer des Alten. Hier stand nur noch eine Wache. Niam zog überraschend einen Mengbillar und stieß ihn durch eine Lücke der Rüstung. Das Schlafgift schaltete ihn aus, aber der Dolch zerbrach und Stücke blieben in der Wunde stecken.

Sie ging zum Alten und wirkte einen Impersona und zog seine Kleidung an.

Sie kam zu uns und verstellte Ihre Stimme. Passte ganz gut.

Es gab dann nochmal ein paar Missverständnisse, da sich keiner von uns den Plan merken konnte. Niam war sehr frustriert.

Rodrigo ging los um Helmbrecht zu holen. „Herr, eure Dienerin ist schon im Bett. Sie hat Angst um Dunkeln und ihr ist kalt…“
Er verabschiedete sich dann grinsend.
Einer der Ritter brüllte ein fröhliches „Das Licht des Herrn falle zuerst auf Eberstamm.“ hinterher.
Alle sahen ihn böse an.

Vor der Tür lag der Wächter betäubt gegen die Wand gelehnt. Helmbrecht schnallte dem Wächter den Streitkolben ab und verklemmte damit die beiden Torhälften. Jetzt mussten sie den Umweg über die Küche nehmen, wenn sie herauswollten.

Dann nahmen wir noch die Bilder der Priesterkaiser und das Schandbild über den Eberstamm mit, indem wir sie aus dem Rahmen schnitten.

Niam kam mit dem Gefangenen und einem Wächter die Treppe hoch. Murthak versuchte ihm von hinten das Genick zu brechen. Leider klappte das nicht. Im Silentium wurde der Kampf lautlos. Er riss ihm den Helm vom Kopf und prügelte auf ihn ein. Ich schlug mit dem Stab auch drauf. Murthak schlug noch eine ganze Weile weiter.

Helmbrecht donnerte den Rabenschnabel von hinten gegen den Schädel des Wächters am Tor.

Wir holten unsere Pferde. Raun sollte das Leittier verzaubern damit es die übrigen Pferde davon jagte. Zuerst versuchte er es bei einem alten Hengst, aber Helmbrecht wies ihn darauf hin, wer wirklich die Herde führte. Eine alte Stute.

Mit Zustimmung von Helmbrecht warf ich eine Fackel in das Stroh des Stalls.

Mein Pferd wurde durch das Feuer und die Panik der anderen Pferde nervös. Das Tor hinter uns öffnete sich und Baron und Ritter stürmten heraus. Ich ritt als letzter und wirkte noch einen Gardianum auf mich. Dann endlich kam ich durch das Tor raus.

Wir flohen zur Burg von Eno von Altenberge, der demnächst belagert werden sollte. Der Ritt dauerte zwei Tage.

Unterwegs befreiten wir den Praioten natürlich von seinen Fesseln. Er war sehr dankbar und über unsere Methoden nur formal empört. Ich bemerkte die drei Bommeln an seiner Kleidung. Das war ein Zeichen für einen höheren Rang in der Praios Kirche.

Der Baron von Altenburg war von unserem Bericht und der Bestätigung durch den Praioten sehr überrascht. Dass er das erste Ziel der Verschwörer beunruhigte ihn. Wir bekamen Frühstück, frische Pferde und Eskorte zum Fürsten.

Wir wurden an den übrigen Hofschranzen vorbeigeführt und direkt zum Fürsten vom Eberstamm, Blasius des Ersten gelassen.
Der doppelbreite Stuhl beherbergte den doppelbreiten bärtigen schweinsäugigen Fürsten.

Helmbrecht schritt arrogant an den anderen vorbei und kniete nieder. Wir folgten seinem Beispiel. Sogar Murthak.

Helmbrecht berichtete. Wir zeigten die lästerlichen Bilder vor. Der Fürst war aufgeregt und empört. Er bezeichnete es als Rütteln an den Grundfesten Deres und seiner Herrschaft. Lächerlich. Dieses Gefasel kannte ich nur zu gut. Das stand auch auf allen Anklagen gegen mich. Die juristische Definition hatte sich allerdings immer als zu unklar definiert herausgestellt, um vor Gericht stand zu halten.

Hier gab es den Großmeister der Orden der Wächter Rohals. Der jetzt auch noch gerufen wurde. Dazu Pagol Greifax. Dazu die Angbarer schwere Reiterei und die Lanzerinnen. Da wurde eine ordentliche Truppe ausgesandt, um die Ketzer „einzuladen“.

Seinen Kanzler nannte er immer „Kanzlerchen“. Schien ihm nicht zu gefallen, aber er hatte sich wohl schon daran gewöhnt.

Hembrecht war Ritter ohne Land und es gab bald eine Burg ohne Ritter. Kam da eine Belohnung auf uns zu?
Man verlieh ihm erstmal die Silberne Sau des Fürsten vom Eberstamm. Diese Auszeichnung ist im Kosch im Allgemeinen ein Freibier wert. Dazu bekamen wir die dreifache Summe unserer „Reisekosten“ erstattet.

Wir bekamen auch ein Empfehlungsschreiben, das wir im Praiostempel abholen konnten. In Gareth würden wir damit noch eine kleine Belohnung erhalten. Wir befreiten wohl einen wichtigen reisenden Visitator: Pater Praiodatus.

Ich verschwieg das Amulett und die Schriftrolle, gab aber alles andere Gefundene ab.

Helmbrecht verteilte die erhaltene Reisekasse unter uns.

Wir erstatteten dann Mutter Gans Bericht. Ich bat um Ersatz des verbrauchten Schlafgiftes und ein paar Unzen Arkanium um ein Artefakt zu erschaffen. „Antimagie ist ja immer so langsam.“
Leider fand ich im Bericht sehr schnell heraus, dass er mich nicht ohne Aufsicht arbeiten lassen würde. Leider wusste er selber zu gut, was die mächtigste Kombination von arkanen Künsten war: Artefakte mit Beschwörungen oder Herbeirufungen. Mein Plan war eigentlich ein Artefakt als Behälter für einen Nephazzim, aber tatsächlich ein Antimagie-Artefakt mit Dämonenbann zu erschaffen würde auch schon sehr hilfreich sein. Vor allem wenn es jemand außer mir nutzen konnte. Das verdoppelte unsere Chancen böse Schwarzmagier im Notfall auszuschalten.

Über den Heiligen Hüter Orden bekamen wir ein Schreiben: „Weil wir Magister Praiodatus aus lebensbedrohlicher Lage befreit haben, wird auf eine Verfolgung der Umstände verzichtet. Jedweden späteren Rechtsbruch sollen wir jedoch dem Orden vortragen. Dieser wird sich dann für zuständig erklären.“
Keine Karte mit dem man aus dem Kerker herauskommt, aber doch automatisch mildernde Umstände vor einem Praios-Gericht. Nicht zu verachten. Das kam in meine Sammlung.

Irgendwann wird man mich verhaften und ich werde so viele Zusagen für Sonderbehandlung herausholen, dass die Jahre brauchen werden, um herauszufinden, wer mich überhaupt verurteilen darf.