Aus dem Tagebuch des Magiers Rodrik Bannwäldner

Wir folgten den Spuren der Trollzacker und der entführten Dorfbewohner. Zum Glück war Murthak wieder bei uns, denn er konnte der Spur leicht folgen. Es irritierte ihn sichtlich, dass wir so offensichtliche Zeichen wie ein paar umgeknickte Grashalme nicht auch sehen konnten.

Unterwegs vertrieben wir einen alten Berglöwen, ansonsten war die Wanderung recht langweilig.

Später sahen wir einen seltsamen Stein, den Murthak lange ansah. Er erzählte uns, dass es ihm große Kräfte bringen würde, wenn er einem von uns damit den Schädel einschlagen würde. Er verzichtete aber großzügig darauf.

Es ging weiter. Immer leicht bis stark Bergauf. Für diese Narren in Kettenhemden recht anstrengend.

Murthak warnte uns vor den hinterhältigen Bergziegen und fiesen kleinen Drachen. Wir sahen aber unterwegs beides nicht.

Abends entdeckte Niam eine nackte Gestalt zwischen den Krüppelkiefern. Murthak identifizierte ihn als jungen Trollzacker.

Niam und Murthak schlichen sich an. Der Junge war beschäftigt einem Pärchen zuzusehen, dass es in einer Grube wild miteinander trieb.
Sie schlichen sich immer weiter an. Dann schuppste Murthak den Spanner hinunter und beleidigte die Gruppe anschließend ausgiebig für ihre mangelnde Aufmerksamkeit.

Der Jüngling war von Niam sehr angetan. Nach einigem Herumstolzieren, einem KO Schlag von Murthak und einem magisch unterstützen Kraftakt von Niam hatten wir dann schnell den Respekt der drei Jungspunde gewonnen.
Sie führten uns die örtlichen Pfade entlang.

Unterwegs lernten wir von den Trollzackern Weisheiten wie:
„Wer sich nicht verteidigen kann, sollte nicht in der Nähe von Trollzackern wohnen.“
„Böse unheimliche Frauen, die Blitze aus den Augen schleudern, sind schlechte Nachbarn.“
„Wenn euch der Besen dreimal gegen den Kopf fährt, werdet ihr Kopfschmerzen haben.“
„Trolle sind wie Flöhe. Wenn man sie einmal hat, wird man sie schwer wieder los.“

Der Wald wurde weiter oben plötzlich deutlich dichter. Ungewöhnlich, für die Einsamkeit liebenden Krüppelkiefern. Ein Lager der Trollzacker!

Ein alter Wächter sah aufmerksam in unsere Richtung und hielt freundlich seine Keule.
Er begrüßte uns mit den seltsamen Worten: „Stör jetzt nicht, heute ist Donnerstag. D S A.“

Niam forderte mich auf etwas „großes Böses“ vorzubereiten. Manchmal frage ich mich was die in der Agentenschule über Magie lernen…

Das Dorf zeigte, dass es für Trollzacker eine Schande war, irgendwelches Handwerk vernünftig zu beherrschen. Selbst blinde, einarmige Bornländer würden bessere Hütten hinbekommen.

Der Dorfplatz hatte einen ungewöhnlich dunklen Boden. Asche oder Blut?
Im Hintergrund konnte man einen Weg zu einer Höhle im Berg sehen.

Wir wurden in die Mitte des Dorfes geführt und dem Häuptling vorgestellt, der einen stacheligen zweihändigen Kriegshämmer herumtrug und in Teile von Tieren und ehemaligen Gegnern gekleidet war. Er nannte sich „Den Spieß“ und „Vater des Stammes“.

Der Barbar begrüßte Murthak. Dieser forderte das Gespräch mit dem Häuptling.
„Wir suchen eine rattenscharfe Rothaarige.“
„Ja, haben wir.“
Dann erzählte er uns, dass sie eine Schamanin war.

Murthakh forderte die „Hohe Schamanin“ zu sehen, weil er sie zu seinem Häuptling „Töter des Todeswalls und Herr der Gänseritter“ bringen sollte.

Der Häuptling war nicht begeistert. Wir wurden zu Wildschweinbraten geladen, während die Krieger unsere Bitte berieten.

Es gab ein rötliches Gesöff. Einige wenige wollten das nicht trinken und diese wirkten deutlich weniger… primitiv/ aggressiv. Die weibliche Schochzula behauptete das Getränk wäre gut für die Trollzacker. Ich sah deutliche Hinweise, dass dies wohl zweifelhaft war.

Auch die Trollzacker wunderten sich, dass sie eine Flachländerin als Schochzula anerkannt hatten.

Die Trollzacker hatten das Dorf überfallen und hatten sich dann auch die komische Heldengruppe geschnappt. Danach hatte die Rothaarige irgendwas gemacht. Seither tranken die Trollzacker die rote Brühe und dienten der Rothaarigen.
Die ganzen Dörfler wurden in die heilige Höhle getrieben. Dort durfte niemand rein. Den eigenen Schamanen hatte man nicht mehr gesehen.

Ich analysierte den Trank: Archaisches alchemistisches Gebräu. Blutmagie mit Komponenten von Einfluss/ Beherrschung und körperlicher Beeinflussung. Es vernetzte alle die es trinken.

Niam schlich in die Höhle. Diese war überraschend groß. Innen war der Häuptling mit seinen drei Hauptkriegern. Keine Frau war zu hören, dafür leises Wimmern vieler unglücklicher Menschen.
Sie entdeckte die Leichen der meisten jüngeren Dorfbewohner und auch der Helden. Da war wohl nicht mehr viel zu retten.
Sie fand Symbole mit Tintenfischen um einen Kessel mit dem roten Trank herum.
Be- und Entschwörungssymbole, seltsamerweise wirkte es für Niam nach Gildenmagie. Nicht hexisch. Alles war auch sehr akkurat gezeichnet. Viel zu präzise für eine irre Hexe.

Niam wirkte einen Widerwillen auf meinen Käfergolem. Dieser durchsuchte die Gegend. Er fand ein niedergebranntes astrales Leuchtfeuer. Die Rothaarige mit den festen Brüsten hatte gerade ein Ritual hinter sich gebracht und kam nun zurück.

Wir überlegten was nun zu tun war. Sollten wir den Bannstaub in den Kessel werfen?
Oder nur den größten Teil und den Rest auf die Hexe?
Sollten wir, während Murthak die Hexe über den Steintisch der Blutopferung wirft und von hinten nimmt, um ihre jungfräulichkeits-Hexenkräfte zu bannen, den Engpass mit den nicht-Saft-trinkenden Trollzackern gegen die anderen Trollzacker aufhalten?

Niam fand den Plan so gut, dass sie vorschlug ihm einen Schwanz anzuheften und ihn ein Wiesel zu nennen.