Aus dem Tagebuch des Magiers Armant DeLinth

23. Ingerimm 1023 BF

Mündlicher Bericht des fünften Gezeichneten während der dritten Dämonenschlacht. Aufgenommen von Schreiber Luthius Dorkner im Hauptquartier des Mittelreichischen Heeres. Auszug:

Während Thallian Eiriliôyn, Salix Lowanger, Leomar von Harpenstein und Raidri Conchobair einen gelösteren, fast befriedigten Eindruck machten, wirkten der erste Gezeichnete und Firunja Schneelöwe eher nachdenklich.

Der Magister Armant DeLinth schien nach außen hin ruhig und unbewegt. Jedoch konnte ich in Momenten da er sich unbeobachtet glaubte immer wieder beobachten, dass er die Kiefer hart aufeinander presste und die Fäuste ballte. Anscheinend war er voller unterdrückter Wut und Ungeduld dem schändlichen Treiben Borbarads endlich ein Ende zu setzen. Die Vernichtung der wandelnden Festung – des Dschagganoth – schien ihn im Gegensatz zu den oben erwähnten Kämpfern, die immer schwerer zurück zuhalten gewesen waren und nun endlich ein Ventil für ihre aufgestaute Wut gefunden hatten, eher noch mehr erregt zu haben. Mir machte er den Eindruck kurz vor der Explosion zu stehen.

Sein Bericht wurde durch Einwürfe und Hinweise der anderen Gezeichneten ergänzt. Das Oberkommando hatte die Gezeichneten ausgeschickt, um die Bedrohung durch die wandelnde Festung auszuschalten. Die anderen Abscheulichkeiten, die Steinerne Schlange von Paavi, die Stählerne Schildkröte und das Golemmammut Kromm wurden von gleichzeitig von weiteren Spezialkommandos angegriffen.

Begleitet von einem Banner berittener Schützen und einem Banner des Garderegiments Goldene Lanze flogen die Gezeichneten mit Hilfe ihres fliegenden Teppichs den Dschaggernoth an. Armant DeLinth hatte vom Hüter der Flamme Hilperton Asgareol eine am Stein von Angbar geweihte, und von ihm gesegnete gesegnete Kugel in Empfang genommen. Dieses Artefakt sollte die agrimothsche Wesenheit, die die wandelnde Burg unzweifelhaft beseelte, zurück in die Niederhöllen schicken.

Der Bericht des Gezeichneten setzt ein als sie die Burg erreichen:
„Im Näher kommen sahen wir, dass ein weiter Bereich um diese wandelnde Festung leer von Verteidigern war. Schlicht aus dem Grund, da der Agrimothdämon bei jedem Schritt der turmartigen Beine die Erde in weitem Umkreis derart erbeben ließ, dass sich kein Lebewesen auf den Beinen halten konnte. Als wir diese Zone der vernichtenden Erschütterungen erreichten, hießen wir unseren Geleitschutz umkehren. Ich hoffe sie schaffen es zurück zur Mauer.

Die Ausmaße dieser wandelnden Burg waren erstaunlich. Bei einer Kantenlänge von sicherlich 20 Schritt, erreichte die Burg selbst eine Höhe von etwa 12 Schritt und ruhte auf vier turmartigen Beinen von acht Schritt Durchmesser und sechs Schritt Höhe. Vom Boden aus hätten wir uns erheblich schwerer getan dieses Monstrum zu entern. Kurz vor Erreichen der Burg versuchten borbaradianische Zauberer uns mittels eines Ignifaxius abzuwehren (hierbei umspielte ein fast schon mitleidiges Lächeln die Lippen DeLinths; Anm. des Schreibers). An der geringen Schwächung des von mir aufrecht gehaltenen Gardianums konnte ich erkennen, dass wir es hier mit nur mittelmäßig begabten Zauberern zu tun hatten. Auch die uns entgegen gesandte Windhose konnte von Firunja problemlos abgeritten werden.
Auf dem Burghof konnten wir zwei gewaltige Onager mit Bedienungsmannschaften sowie etliche Bogner und Armbrusties ausmachen.

Kurz bevor wir den Dschagganoth erreichten, feuerte der eine Onager. Spektabilität Torben Ibn Abdul versuchte zwar noch das Geschoss mittels eines Motoricus aufzuhalten, war jedoch zu langsam. So schlug das Geschoss denn doch in die Mauer ein und löste dort offensichtlich einen gewaltigen Desintegratus aus. Bevor auch der zweite Onager abgeschossen werden konnte, aktivierte der Herr Präzäptor Eiriliôyn den von Drakonia zur Verfügung gestellten Ring der Elemente und konnte mit dem darin gespeicherten Zorn der Elemente den Onager in Flammen aufgehen lassen.
Meine kämpfenden Kameraden sprangen in den Burghof mitten unter die Verteidiger.
Übrigens Wolfhagsson – es ist äußerst ungehörig freudig zu jauchzen, wenn man sich in den Kampf begibt! Das stört die Konzentration und lässt eine gewisse Missachtung des Gegners erkennen!
Die unschönen Einzelheiten des abgelaufenen Hinschlachtens der Mannschaft brauche ich hier wohl nicht wiedergeben. Das kennt jeder der anwesenden aus eigenem Erleben.

Bemerkenswert waren eigentlich nur die zwei feindlichen Magii. Sie fühlten sich hinter den 4 Soldaten die Firunja beschäftigten wohl doch nicht sehr sicher. Ich forderte sie auf sich zu ergeben. Dafür versprach ich ihnen einen sauberen Tod und die Möglichkeit vorher ihre Sünden zu bereuen, um so vielleicht doch noch in BORons Hallen einkehren zu können – statt in die ihnen sicheren Niederhöllen. Dies schien einer der beiden einzusehen und warf sich auf die Knie. Der andere Narr war wohl zu tief in die Kreise der Verdammnis eingetaucht, er begann einen Cantus zu wirken. Daraufhin erschoss ihn Ihre Spektabilität ibn Abdul mit der Armbrust.

Dieses niederhöllische Pack hatte einen Geweihten INGerimms gefangen und benutzte ihn als lebendes Paraphernalium um den die Burg belebenden Amrifas zu bändigen. Dieser arme Mann war an eine der Wände gekettet wo er unaufhörlich von seinem eigenen Hammer traktiert wurde. Diesen Hammer hatten die Unholde mittels eines Agribaal belebt. Als ich herantrat um den Geweihten zu befreien, wendete sich das unheilige Artefakt mir zu. Daraufhin entschwor ich den Dämon und befreite den Geweihten von seinen Fesseln. Der Mann war aufs schwerste verletzt. Den in diesem Drakonia-Artefakt (der Gezeichnete hob dabei die Linke und zeigte einen schlichten Fingerring. Anm. des Schreibers) gebundenen Dschinn der Lüfte beauftragte ich, den Verletzten schnellstens in unser Lazarett zu bringen. Er sollte dort inzwischen versorgt werden. Dass dieser heilige Mann essentiell zur Beherrschung des Amrifas beitrug, zeigte sich sofort. Die Burg selbst wendete sich gegen die Besatzung. Was nicht von Raidri, Leomar, Salix oder Thallian hingeschlachtet wurde, verschlang der Boden der Burg oder wurde über die Mauer geschleudert.
 
Dann kümmerte ich mich um den Magus der sich ergeben hatte. Dieser starrte mit Schrecken und beginnender Panik auf das inzwischen abflauende Massaker. Ich sprach ihm nochmals Mut zu, betete mit ihm zu HESinde und dem Herren BORon. Als er fertig war, köpfte ich ihn.

Als endlich der letzte Scherge den Weg über die Mauer genommen hatte, konnten wir uns dem Weg in das Innere dieses Ungetümes zuwenden. Eine mächtige Pforte versperrte uns den Weg. Als von Harpenstein den Flügel des Tores aufstieß und sein „Noch jemand da und Lust zum Spielen?“ hineinrief kam überraschenderweise tatsächlich Antwort! Nämlich ein „Nein – keiner da!“
Das verdutzte uns einen Moment – was sich als Glück herausstellte. Wären wir einfach vorangeschritten hätten wir uns mitten in dem sich blitzartig ausbreitenden Pandämonium gestanden. In der Tür war ein Wächterdämon gebunden!
 
Ich hieß meine Gefährten zurück bleiben. Geschütz durch meinen Gardianum trat ich durch das Geschnappe der Dämonenbrut. An der Tür angekommen versenkte ich Ingra-Tar'Shann langsam in der Tür. Dem feurigen Zorn Ingerimms hatte der Dämon nichts entgegenzusetzen und so musste er schnell in seine verderbte Heimat zurückkehren. Damit erlosch auch das Pandämonium.

Nun bat ich wieder meine kampferfahrenen Gefährten vor. Durch den Einlass blickend, sahen wir einen großen, tiefer liegenden Raum. In der Mitte des Raumes erhob sich eine Art unheiliger Altar. Dieser wurde von 6 Kuttenträgern umstanden. Offensichtlich Paktierer. Die 6 Schritt hinabreichende Treppe löste sich in Staub auf, als der Herr Eiriliôyn sie betreten wollte. Dies sollte ihn jedoch nicht weiter aufhalten. Schulterzuckend mit einem „Luthar“ auf den Lippen sprang er die paar Schritte hinab. Unmittelbar gefolgt von Raidri und Leomar. Das ganze einen Kampf nennen zu wollen wäre übertrieben. Hätten sich diese sechs selbst gerichtet hätte es auch nicht schneller gehen können.

Jedoch waren diese sechs keineswegs die letzte Verteidigungslinie der Burg. Kaum hatte der letzte Borbaradianer seinen letzten Atemzug ausgehaucht, drangen Groß-Heshtotim aus den Wänden – ca. 30 Stück. Nun entspann sich ein echter Kampf. Mann konnte förmlich sehen, wie unsere Kämpfer bei einem Treffer an Kraft und Leben verloren. Hier mischte sich auch Salix ein. Schlussendlich war es jedoch auch hier nur eine Frage der Zeit. Insbesondere Markgraf Conchobair mit Siebenstreich hielt reichliche Ernte unter den Dämonen.
In der Zwischenzeit hatten Magister Torben und ich die an den Wänden, Decke und Boden angebrachten Friese, Sigillen und Glyphen soweit entschlüsselt, dass wir sicher waren hier den Steuerraum dieses agrimotschen Ungeheuers vor uns zu haben.

Ich bat Firunja den Teppich vor der Tür bereit zu halten. Als der Raum gesäubert war, schickte ich meine Gefährten heraus. Sie sollten schon mal auf dem Teppich Platz nehmen. Nur Freund Conchobair blieb unten um mich gegebenenfalls vor weiteren Angreifern zu schützen. Ich schwebte hinab, direkt zum Altar. INGerimm, BORon und die anderen Götter anrufend nahm ich die geweihte Kugel und berührte damit den unheiligen Altarstein.

Augenblicklich war die Wirkung zu spüren und zu hören. Erschütterungen durchliefen das wandelnde Bauwerk und ein gewaltiger Schrei voller Verzweiflung und Schmerz ertönte. Dieser erlosch jedoch, als der die Burg belebende Amrifas vor dem geheiligten Stein fliehen und sich in die Domäne seines Herren zurück ziehen musste.
Conchobair erturnte flink das von unseren Freunden bereitgehaltene Seil, während ich auf den Teppich schwebte.
Das auseinander brechende Gebäude hinter uns lassend kamen wir wieder hierher. Die gewaltige Erschütterung als der Dschagganoth zusammenbrach haben Sie gewiss bis hier gespürt. Der sich daraus entwickelnde Riss im Untergrund drang bis zur Mauer vor und ließ diese sichtlich erbeben.

Die inzwischen von Borbarads Dienern ins Feld geführte dämonische Riesenspinne mit den sie begleitenden Scharen Uttara'Vhajim konnte von Ihrer Spektabilität Salpikon Savertin mittels des Thaumaturgischen Artefaktes lange genug aufgehalten werde, das seine Kollegen von den „Schatten“ sie vernichten konnten.“